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Back All (7)

Sie setzten sich zu ihren Freunden auf den Boden und Freddy griff sofort nach seiner Gitarre.
" Endlich übertönt mal Jemand die Hopper.", sagte Linda Lee und ihre vollen Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. Sie stand als einzige der Gruppe noch auf den Beinen und lehnte an einem kleinen, dürren Baumstamm. Sie grinste zu ihnen herab. Sie war ein Stück kleiner als Gina, aber dafür ein großes Stück frecher.
Linda rebellierte gegen alles und jeden. Gegen ihre Eltern mit ihrem provokativen Style, den zerfetzten Hosen und den durchlöcherten Ohren, gegen traditionelle Frauenbilder, mit ihren sehr kurzen aschblonden, immer zerzausten Strubelhaaren, die fast männlich wirkten. Ja, schon fast gegen die eigene Gruppe rebellierte sie. Anders als Freddy beispielsweise besaß sie einen Ipod, auf dem sie Musik hören konnte. Jederzeit.
"Nichts geht über den Sound einer guten Platte" pflegte Freddy zu sagen, ließ Linda jedoch gewähren.
Nach ihrem Kleidungsstil zu schätzen, wirkten die meisten von ihnen wie Hippies. Auch Lindas Kleidung war nicht viel anders. Sie trug gern weite Röcke, Sandalen und runde bunte Sonnenbrillen, wie Stirnbänder oder Haarbänder.
Linda jedoch trug auch gerne bauchfrei und entblößte so ihren schlanken, durchtrainierten Bauch. Sie war sehr sportlich. Ihre rechte Leiste zierte das Tattoo einer Friedenstaube, die zwischen ihren Krallen ein Herz trug.
Dieses Tattoo symbolisierte ihr Lebensmotto: Peace & (Free)Love. Was letzteres anging, das lebte Linda auch voll aus. Jedes männliche Gruppenmitglied, bis auf Freddy, hatte schon mal etwas mit ihr gehabt. "Ich teile eben gerne.", pflegte sie grinsend zu sagen, wenn man sie auf ihre Lebensweise ansprach. Von festen Beziehungen, wie Freddy und Gina eine führten, hielt Linda nichts und deshalb sah sie auch nicht ein, wieso sie solche respektieren sollte. Auch nicht Freddys und Ginas.
Ihre mit unzähligen bunten Ringen durchlöcherten Ohren machten fast schon Joschua Konkurenz. Joschua war der Punk unter ihnen, der "Verlorene", wie sie ihn manchmal zum Scherz nannten, weil er mit Ihnen und nicht mit den anderen Punks, mit denen er jedoch kein schlechtes Verhältnis hatte, abhing. Ihn störte nur ein wenig die Einstellung der anderen, ständig um Kleingeld betteln zu müssen. Auf so ein Niveau wollte er sich dann doch nicht herablassen. Vielleicht unterschied ihn das von den anderen Punks. Von ihrer alternativen Freundesgruppe unterschied ihn vieles. Während der Großteil der Gruppe Drogen, Zigaretten und Joints bevorzugte, war Joschuas erste Wahl immer der Alkohol. Hin- und wieder mal ein Joint. Deshalb hatte Joschua auch als einziger von ihnen mit einem Bierbauch zu kämpfen. Er trug für sein Leben gerne Nieten, egal ob am Gürtel, auf seiner Jacke, in den Ohren oder seiner Tasche. Ein Nasenpiercing und einige Ohrringe waren zusätzlicher Schmuck. Er trug gern Jeans und schwarze Stiefel. Seine Haaren waren zurzeit grell grün gefärbt, nachdem er sie eine Weile rosa-schwarz-gestreift getragen hatte.
An einem seiner Finger trug er einen Schlagring.
Blitz, sein fauler schwarzer Labrador, döste neben ihm vor sich hin und ließ sich von seinem Herrchen streicheln. Der Labrador war genauso faul wie Joschua, und wie sein Herrchen könnte auch ihm eine kleine Diät nicht schaden.

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