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Bleischränke

Gerade als Kurt endlich fertig mit dem Sortieren seiner Unterlagen war, stellte er erleichtert fest, dass er nur noch eine halbe Stunde arbeiten musste. Was sagte er eine halbe Stunde? 30 Minuten- hörte sich doch gleich weniger dramatisch an, oder?
In den letzten 30 Minuten würde er entspannen und vielleicht noch mal seine Emails lesen. So setzte er sich an seinen Computer und öffnete sein Emailprogramm. Gerade, als die neuen Emails herunter geladen wurden, klopfte es an der Tür: " Kurt, du musst mal schnell kommen, wir haben einige Pakete geliefert bekommen, die wir hoch transportieren müssen. Der Aufzug ist kaputt."
" Was für Pakete?", fragte Kurt, der überhaupt keine Lust hatte jetzt 21 Stockwerke hochzulaufen. Das auch noch schwer beladen.
" Ich glaube das neue Papier für die Drucker ist angekommen.", erwiderte sein Kollege, " Gleich eine Massenanschaffung."
" Können die nicht in den Keller?", stöhnte Kurt.
" Mensch Kurt, hast du es nicht mitbekommen? Im Keller ist es undicht. Der ganze Boden ist voller Wasser."
Motivationslos zwang Kurt seinen Körper vom Stuhl und folgte seinem Kollegen hinaus.

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Auf dem Weg zu der Warenannahme im Erdgeschoss versuchte es Kurt ein zweites Mal.
"Das Papier wird über Nacht schon keine Beine bekommen. Und heute muss doch ehe nichts mehr gedruckt werden. Wieso müssen wir jetzt noch das Papier hochschleppen?"
Das Gesicht des Kollegen verriet dessen Unverständnis. "Wenn wir es nicht heute erledigen, dann wartet es noch morgen früh auf uns. Und die Reparatur des Fahrstuhls kann sich Tage hinziehen. Wenn du es heute machts, brauchst du es morgen nicht mehr zu tun, stimmts?"
Die Frage wohnte eine bestechende Logik inne, dennoch steigerte sich Kurts Laune nicht, auch nicht, nachdem sie im Erdgeschoss angekommen und auf eine Palette mit 500-Seiten Papierstapeln blickten.
"Das dauert ja ewig." seufzte Kurt.
"Ah. Haben sie noch wen finden können?" Die Stimme gehörte Herrn Seifert, seines Zeichens dem Chef der Firma.
"Ja." nickte der Kollege und vermied es dabei, Kurt anzublicken.
Herr Seifert blickte auf den mannshohen Kartonstapel. "Na, dann machen sie beide sich mal ans Werk. Das wird sicher eine Weile dauern." Er wandte sich schon ab, zum gehen, hielt jedoch inne und drehte sich nochmal zurück: "Und wenn sie schon dabei sind, dann tragen sie doch bitte auch noch die Bleischränke hoch. Die müssen auch in die oberste Etage."

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Kurt muss Bleischränke in die oberste Etage schleppen

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Blei, Schrank

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