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Sein Blick fiel abermals angespannt auf den Rückspiegel. Was war das bloß für ein seltsamen Ding, hinter ihm?
Schnell war er sich sicher, solch ein Auto noch nie zuvor gesehen zu haben. Die Kotflügel erstreckten sich brachial über die Karosserie und breiteten sich rasierklingenartig über die Straße. Auf dem lang gezogenen Kühler, thronte eine eigenartige, geflügelte Kreatur. Zuerst sah es aus, wie ein Falke oder etwas in der Art, doch als der merkwürdige Wagen noch näher kam, erkannte man deutlich, dass die Figur vermutlich einen Gargoyle darstellen sollte.
Die Räder standen weit aus den Radkästen hervor und bewegten sich mit rasender Geschwindigkeit auf Brians alten Honda zu.
Plötzlich war dieses schaurige Gefährt bereits so nahe, dass die Scheinwerfer, welche immer noch nicht eingeschaltet waren, schon im Rückspiegel versanken.
Da bekam Brian langsam ernsthafte Panik. Sein Wagen schlenderte auf der Straße hin und her, während er das Fenster öffnete. "Zum Teufel! Dann fahr doch endlich vorbei, du Spinner! Reicht dir der Platz etwa nicht?"
Mit hastigen Schwenkbewegungen signalisierte er dem offensichtlich aggressiven Fahrer, er solle endlich vorbei ziehen.
Schließlich machte dieser tatsächlich Anstalten, zum Überholvorgang an zu setzen.
Doch anstatt an Brians Vehikel vorbei zu ziehen, blieb der Unbekannte plötzlich auf einer Höhe, sodass das Beifahrerfenster exakt mit dem Fenster, aus dem Brians Arm hing, parallel stand. Zuerst wagte er es kaum, seinen Blick in diesem besonders kritischen Moment, nach links zu neigen, doch letztlich konnte Brian sich seiner Neugier nicht mehr entziehen.
Man wollte doch schließlich wissen, mit wem es hier zu tun hat. Zu groß schien die Verlockung, diesem Drängler mal gehörig den Mittelfinger zu zeigen, bevor er sich endlich aus dem Staub machen würde.
Doch als Brian seinen Blick langsam zu dem anderen Fahrzeug herüber schwenken ließ, stellte er auf einmal fest, dass dieser sämtliche Scheiben dermaßen schwarz getönt hatte, dass man unmöglich etwas hätte erkennen können, sogar die Frontscheibe!
Diese Tatsache beunruhigte Brian und ließ ihn gleichermaßen erzürnen.
"Wow! Wirklich sehr mutig von dir! Nicht zu zeigen, was für ein Arschloch da am Steuer sitzt! Echt große Klasse! Aber weißt du was? Ich hab keine Angst vor dir und deinem großen, schwarzen Spielzeug! Uh, wie furchteinflößend, na komm doch her, du Sack!"
Mutig drängelte er den Wagen ein wenig zur Seite, ohne den Insassen dabei ernsthaft zu gefährden.
Doch anstatt nun endlich das Weite zu suchen, trat der rücksichtslose Fahrer des unzulässigen Autos nun plötzlich auf die Bremse und scherte wieder hinter Brian ein.
"Ja! He, he! So ist's richtig, verzieh dich mal schön brav wieder hinter mich, du Feigling!"
Dem habe ich's gezeigt dachte Brian selbstsicher, als er erneut zu der Flasche griff. Wollen doch mal sehen, wer hier den Ton angibt!
Wäre ja noch schöner!
"Verfluchte Punks! Sucht euch nen' Job!" schrie er, während er vergeblich versuchte, einen Radiosender zu finden. Das Radio gab lediglich rauschende Klänge von sich und wieder einmal verfluchte er das verdammte Ding, als plötzlich abermals eine Reaktion von hinten kam.
Der Fahrer des hinteren Wagens, schaltete plötzlich ohne Vorwarnung das Abblendlicht ein und gab Brian eine Lichthupe. Dabei fiel ihm zu seinem Entsetzen auf, dass die Scheinwerfer nicht wie üblich, weiß oder gelb leuchteten, sondern vielmehr Blutrot erstrahlten.
Der gleißend helle Rotton stach einem derart in den Augen, dass man es kaum aushalten konnte. Was war das bloß für ein eigenartiges Licht?
Plötzlich setzte der Drängler auch noch ein Hupenkonzert oben drauf, als wären die Lichter noch nicht schlimm genug.
Selbst die Hupe klang nicht normal, denn anstelle eines ordentlichen Horns, ertönte ein seltsam trötendes Geräusch, wie bei einem Oldsmobile.
Das passte so gar nicht zu dem Rest des ansonsten sehr düsteren Wagens.
Doch das grelle Licht, war in diesem Moment Brians größtes Problem, denn seine Augen wollten diesem nicht mehr länger stand halten.
Rasend vor Zorn, riss er kurzer Hand den Rückspiegel ab und schmiss ihn aus dem offenen Fenster, immer in der Hoffnung, das Geschoss würde es diesem Arschloch hinter ihm mal gehörig zeigen.
Aber die Überraschung war groß, als kurze Zeit später auf einmal ein dunpfer Klang zu hören war und unmittelbar danach, das Auto hinter ihm begann, wild und unkontrolliert umher zu schleudern. Wenn nun ein Außenstehender diese Szene mit angesehen hätte, wäre dieser sicher glatt der Vermutung erlegen, Brian hätte einen großen Stein aus dem fahrenden Auto geworfen.
Der schwarze Wagen drehte sich noch ein paar mal um die eigene Achse, bevor er schließlich äußerst unsanft im benachbarten Feld zum Erliegen kam.

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