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... trat einen Schritt zurück. Unter dem Profil meiner Stiefelsohlen erklang das charakteristische Knirschen von Schnee. Ein weiches, sattes Geräusch, dass zu der Kälte gehörte, wie die kurzen Tage oder der Schnee.
Ja, der Schnee. Hier, nahe der Scheune bot er noch eine perfekte weiße Fläche, unberührt und wunderschön, doch schon vier Schritte weiter, nahe der Einfahrt, verfärbten erst graue und dann braune Spritzer die Perfektion, zerquetschten sie, zwangen ihr die Abdrücke von Reifen, Schuhen und Pfoten auf. Zuletzt bleib von dem Schnee nur noch eine wässrige Mischung aus Schlamm und Splitt, die ...

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mich aber jetzt nicht interessierte. Ich wollte das Schöne festhalten. Die Reinheit des Schnees auf dem Sattel meines Rades. Daraus ein Kunstwerk zu machen, sollte doch wohl möglich sein.
Also holte ich mir eine kleine Schippe aus dem Schuppen und stach mir einen Schneeblock aus. Mit kalten, aber hoch motivierten Fingern modellierte ich drauflos.
Mit dem vierten Schneeblock gelang mir endlich der große Wurf. Ein Ebenbild meines Schnee verhangenen Sattels; ein Kunstwerk; von mir geschaffen.
Zurück aus dem Haus, baute ich meine Kamera auf das Stativ und knipste, was der Film hergab.
Am Abend saß ich vor meinem Monitor und bewunderte das Hintergrundbild, welches mich für alle Zeiten an diesen schönen Tag erinnern sollte, als meine Frau herein kam und nörgelte:

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