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Ängstlich erhob sich Julia und setzte sich auf die Bettkante. Sie schluckte als wieder ein Knacken an ihre Ohren drang. Diesmal war es lauter und es traf sie wie eine Kanonenkugel aus einem Meter Entfernung.
Sie stand auf und bewegte sich langsam auf die Tür zu. Unter jedem ihrer Schritte knarzten die losen Dielen unter ihren Füßen und gaben ein verräterisches Geräusch von sich. Den Atem hielt sie an.
Mit gleichbleibenden Tempo bewegte sie sich weiter auf die Tür zu. Selbst in der Finsternis fixierten ihre Augen das Türschloss, oder zumindest die Stelle an der es sich befinden sollte.

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Blödsinn, dachte sie, als sie den runden Türknauf mit schweißnasser Hand anfasste, auf modernen Schiffen gibt es keine Schlösser, das geht alles nur noch mit Chipkarten. Immer noch nervös und doch ein wenig erleichtert, wollte sie den Knopf mit ihrer linken Hand drehen, als jetzt auch noch ihre Wimpern zwickten und ihre Linke, auf einmal trocken wie ein Staubtuch, sich weigerte, die Tür zu öffnen.
Wütend ließ sie ihren Blick den Ärmel ihres Brautkleides hinabwandern und blieb an einer Klaue wie aus einem Zombie-Film hängen. Entsetzt wich sie zurück. Als die drei langen, verschrumpelten Krallen an ihr blieben, schrie sie auf.
"Und wieso bist du auf einem Schiff, im Brautkleid". fragte eine unbekannte Stimme. Das darauf folgende grausame Lachen vieler Stimmen nahm ihr die Luft. Bevor ihr der Verstand genommen wurde, erlöste sie eine Ohnmacht .

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... Bis sie ein rhythmisches Pochen wieder aufschrecken ließ. Nein, kein Pochen... Schläge. Schlag auf Schlag gegen ihren Kopf. Hinterkopf. Es vergingen noch drei oder vier Steine, bis sie begriff, dass man sie an den Fußknöcheln festhielt, über den Boden schleifte über Unebenheiten und Steine hinweg.
"Was zum Teufel..." schrie sie und riss an ihren Beinen, die aus den Händen rutschten und zu Boden fielen. Wieder auf einen Stein. Schmerz brandete unter der Haut auf.
"Endlich..." durchdrang eine Stimme die Dunkelheit. Es war Julia noch nicht aufgefallen, aber all ihre Erkenntnisse der letzten Sekunden hatte sie in absoluter Finsternis geraten. Sie sprang auf ihre Knie und richtete sich auf. Ihre Arme zerteilten die Luft. "Wer ist da?"
"Ich dachte schon, ich müsste dich den ganzen weiten Weg tragen." hörte sie wieder die weibliche Stimme, keine zwei Meter von sich entfernt. Eine geratene Entfernung, fehlte doch das Augenmaß zu Einschätzung.
"Wo bin ich hier? Was ist los?" Noch immer führte Julia Luftschläge aus. Einmal meinte sie, die warme Nähe eines Körpers zu spüren, doch Treffer blieben aus.
"Beruhige dich, okay?" Die Stimme selbst ging mit gutem Beispiel voran.
"Was ist los?" schrie Julia.
"Es hat begonnen, das ist los!"
"Was denn?"
"Das Ende! Und du solltest froh und dankbar sein, dass ich dich erwischt habe, ansonsten hätten dich die Zombies zu ihresgleichen gemacht."
"Das Ende? Schon?"
"Sieht ganz danach aus." Selbst bei dieser Aussage blieb die Stimme ruhig. Dann: "Erschrick jetzt nicht, ich entzünde nur ein Streichholz, damit du etwas sehen kannst." Ein Ratschen, ein Zischen und es ward Licht...

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