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Als Beate an dem Morgen ins Zimmer ihrer Tochter trat, fand sie Nichts, als ein leeres Bett vor. Auf dem Bett lag ein Abschiedsbrief:

Mama,
Ich verlasse euch. Ich habe begriffen, dass es keinen Sinn mehr macht, bei euch zu bleiben. Steffan ist ein widerlicher Kerl, der dich herumkommandiert und mich belästigt. Du verschließt die Augen davor. Er fasst mich unerhört an, und knabbert an meinen Ohren, wenn du nicht zusiehst. Einmal kam er nachts in mein Zimmer und setzte sich an mein Bett und nur meine damalige Magen-Darm-Grippe hat mich vor Schlimmerem bewahrt. Da du mir nicht hilfst, gehe ich auf eigene Faust und du kannst zu sehen, wie du mit deinem Kerl klar kommst. Du sollst nur eines wissen: Ich bin enttäuscht. Ich bin weg.
Vor ein paar Tagen hat sich meine Klassenkameradin Kathi das Leben genommen. Da wurde mir bewusst, dass das Leben kurz ist. Man lebt nur einmal und dieses Leben möchte ich genießen, wenn nicht hier, dann wo anders. Ich habe all mein Geld, Klamotten und Papiere mitgenommen. Mir geht es gut. Ich komm schon klar.
Such mich nicht.
Pia

Evelyn las den Brief 3x, das erste Mal ungläubig, das zweite Mal zornig und das dritte Mal traurig, dann ließ sie den Brief sinken. Ihr war klar: Pia wollte zu ihrem Vater.

ID d2az8z, geckopneugeckopneuRank 4, Activity: 0%, Views: 652, Chars: 1244, 163 months ago

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