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Benno reibt sich am Kopf und murmelt in die Gruppe: "Hey Jungs, wir müssen irgendwas am Lärmpegel ändern! Ich glaub es ist hier zu laut - hab über Tage ein Dauerpfeifen im Ohr". Wie immer reagiert keiner darauf. "Hey!", krächzt Benno in den Raum. Da meint Flocki: "Ich finde Heidi Klum mit Schwangerbauch schärfer als ohne" und lacht dreckig. "Was meint ihr"?

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"Na, an was müsst ihr denken, wenn ihr meine Wampe seht?", grunzt Manni zurück und entblößt seinen Bierbauch. Flocki reagiert spontan: "Der mächtige Schlund von Sarlacc - Star Wars, Episode 6". Alle nicken zustimmend.

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"Ach wie ich sehe seid ihr alle mal wieder gut drauf", drang eine glockenhelle Stimme in den Raum. Die Tür viel zu und eine hochgewachsene schlanke Frau betrat den Raum, eine blaue Mappe klemmte unter ihrem Arm, die sie nun lautstark auf einen Tisch fallen ließ. Sie schlug sich die schwarzen Haare mit einer eleganten Bewegung zurück über die Schulter und sah einem nach dem anderen lächelnd an. Ihre dunklen Augen blieben auf Manni hängen und ihr Lächeln wurde breiter. "Woran ich denken muss, wenn ich deine Wampe sehe?", fragte sie nach und verließ den Tisch. Langsam und mit einer katzenhaften Bewegung ging sie auf den Bassisten zu. Eine halbe Armlänge blieb sie vor dem unattraktiven Mann stehen und sah ihn genau an, der ihr den Zigarettenqualm ins Gesicht pustete. Emilia verzog keine Miene, sie war selber Raucherin und störte sich deshalb nicht an dem Qualm. Sie hob eine Hand und entwand ihm mit ihren langen schlanken Fingern die Zigarette. Sie steckte sich die Zigarette nun selber zwischen die Lippen und nahm einen Kräftigen Zug davon und blies Manni, genau wie er es bei ihr getan hatte, den Rauch ins Gesicht. "Ich sehe einen dicken unattraktiven Mann, der es nicht lernt, wie seine Kollegen, dass im Proberaum nicht geraucht wird" Ihre Stimme hatte einen provozierenden erotischen Klang und ehe Manni noch zu einer Reaktion ansetzen konnte, wandte Emilia sich ab, ging zurück zum Tisch und setzte sich auf dessen Kante. Die Zigarette, die sie Manni entwendet hatte, rauchte sie genüsslich weiter. "Also, wollen wir hier jetzt nur herum stehen oder endlich mal was zustande bekommen?", fragte sie frech und trug ein ebensolches Lächeln auf den Lippen.

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"Wo ist überhaupt Peter, der Penner?", versuchte Manni von der eben erlittenen Niederlage abzulenken.
"Bestimmt föhnt er noch.", spottete Flocki und strich über seinen Schnauzbart. Schallendes Gelächter erfüllte den Probenraum. Nur Emilia blieb ernst.
"So wird das aber nichts mehr mit uns, Jungs. Wenn wir irgendwann mal aus diesem Loch raus und die Menschheit mit unseren Künsten erfreuen wollen, sollten wir endlich das tun, weswegen wir uns hier treffen; harten aber ehrlichen Rock!"
Als ob er auf das Stichwort gewartet hätte spazierte, gut gelaunt, Peter in den Raum. "Hey, was geht Leute?"

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„Bequemt sich der Herr auch zu Probe?“, pöbelte ihn Flocki an. „Dann können wir ja jetzt mit Spielen anfangen.“
„Na, das wäre ja mal was ganz Neues“, lästerte Peter zurück.
„Ruhe jetzt Jungs, manchmal glaube ich wirklich ich bin hier im Kindergarten.“, Emilia drücke die Zigarette in einem Behelfsaschenbecher aus alter Dönersilberfolie aus. „Dann lassen wir’s mal krachen!“
„Und was bitte möchtest du krachen lassen? Hat denn irgendjemand etwas vorbereitet?“ warf Manni provokativ in die Runde.
„Wieso bitte vorbereiten? Die Probe ist doch, wie der Name schon sagt, zum Proben da, dachte ich“ Flocki verzog sich hinter sein Schlagzeug, als ob er geahnt hätte was Emilia ihm gleich an den Kopf werfen würde.
„Noch so ein Spruch, Kieferbruch, Flocki! Wenn ich jetzt nicht gleich ein paar zusammenhängende Akkorde und einen passenden Tackt von der Rhythmusgruppe höre, könnt ihr in Zukunft wieder eure Poster hier an den Wänden anstarren.“

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„Männer, sie hat Recht.“ John Kalkmann betrat soeben den Probenraum. „Und wenn ihr morgen in drei Wochen den Leuten von Intermusic's vorspielt, solltet ihr schon ein bisschen was zu bieten haben“, grinste John breit in die Runde.
„Ja klar, John, bei Intermusic's. Ups, da fällt mir ein: ich kann morgen in drei Wochen leider nicht kommen, weil ich meinen neuen Ferrari abholen muss.“ Rick hielt sich mit gespieltem Entsetzen die Hand vor den Mund.
„Das ist nicht lustig, John“, meldete sich jetzt zum ersten Mal seit langem Benno zu Wort. „Wir stecken echt in der Krise, wie du vielleicht mitbekommen hast.“
„He, der Kleine kann ja sprechen.“
„Spar dir deine blöden Sprüche, Rick. Wir wollten eigentlich mal Musik machen und uns nicht gegenseitig dumm anmachen.“, Benno war leicht in Rage geraten, wenn man das bei ihm so nennen konnte. „Wenn John uns was zu erzählen hat, hören wir ihm einfach mal zu. Und Falls er uns nur verschaukeln wollte, muss er uns einen Kasten Bier spendieren!“
„Na, das ist doch mal ein Wort!“ Manni war plötzlich hellhörig geworden.
„Also, was ist jetzt mit dem Termin bei Intermusic's, John?“, wollte Emilia wissen. Alle Augen richteten sich gespannt auf John, der es sichtlich genoss die Truppe ein bisschen zappeln zu lassen.

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„Nun, ich weiß ja, dass ihr gerne groß rauskommen würdet. Und weil ich euch ganz gut leiden kann, hab ich einem alten Bekannten von mir auf den Zahn gefühlt, ob er nicht etwas für euch tun könnte.“ John lies den letzten Satz einige Sekunden im Raum hängen und hatte Spaß an den immer größer gewordenen Augen der Band.
„Jetzt mach’s nicht so spannend!“, platze Peter heraus.
„Wie ich euch eben schon erzählt habe, hat er, für morgen in drei Wochen, ein Vorspiel für euch klar gemacht.“ Triumphierend stach er mit seinem Zeigefinger ein Loch in die Luft.
Nach einem kurzen Moment Totenstille brach schallender Jubel im Probenraum aus. Manni und Rick gaben sich High Five, Flocki und Peter spielten einen Tusch, während Benno ein seliges Lächeln im Gesicht stand. Nur Emilia jubelte nicht mit.

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„Hey Emilia, was ist denn mit dir los?“, wollte John wissen. Er bemerkte, wie sich ihre Züge immer mehr verfinsterten.
„Hallo, jemand Zuhause, Täubchen?“, versuchte jetzt Rick sie zum Sprechen zu bringen.
Emilia drehte sich langsam um, blickte jedem der Anwesenden ins Gesicht und stellte sich dann in die Mitte des Raumes. Andächtig hob sie ihre Arme und begann sie wie in Trance hin und her zu schwingen.
„Jetzt dreht sie durch“, sagte Rick und starrte sie fragend an.
„Geht’s dir gut, Emilia?“, Peter wollte hinter dem Keyboard hervor zu ihr gehen.
„Bleich wo du bist!“, dröhnte eine tiefe Stimme durch den Probenraum. Emilia wandte ihm den Kopf zu und ihre Augen leuchteten hell gelb.
„Oh, Scheiße, die ist besessen! Ich wusste doch, dass mit der was nicht stimmt“, Manni hob schützend seinen Bass vors Gesicht.
Emilias lange braune Haare wehten nach oben zur Decke. Ein heftiger Wirbelwind bildete sich in dem kleinen Raum und lies Notenblätter umherwirbeln. Dann auf einmal, mit einem grellen Blitz und lautem Knall, war der Wind wieder verschwunden und dort wo Emilia gestanden hatte stand jetzt…

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